fertigt Präzisionsteile für den Sondermaschinenbau. Das Unternehmen befindet sich in Gebesee, einer 2.000-Seelengemeinde im Thüringer Becken, wo die Fachkräftelücke besonders deutlich zutage tritt: Im Jahr 2023 fehlte es bei 49,5 Prozent aller offenen Stellen an qualifizierten Arbeitskräften, und die Prognose bis 2035 sieht nicht viel besser aus.
Das Ziel von Inhaber Rene Liebl: Die regionale Fertigung in Gebesee sichern, indem der Auftragsdurchlauf vom Personal entkoppelt wird und kurzfristige Aufträge unabhängig von der Personalverfügbarkeit realisiert werden können.
und auch heute steht die stark schwankende Nachfrage im Zentrum des Tagesgeschäfts. Ein planbarer Auftragseingang entspricht oft nicht der Realität. Kunden erwarten – besonders bei dringenden Anfragen – eine Lieferung innerhalb weniger Tage oder sogar direkt nach dem Wochenende. Für Anfragen mit kurzen Lieferzeiten waren schlichtweg keine Bediener zur Fertigung in der Spät- oder Nachtschicht verfügbar.
bestand in einer CNC-Automation, die auch dann arbeitet, wenn die Bediener bereits Feierabend haben. Zu beschicken war ein vertikales MAZAK-Bearbeitungszentrum des Typs VCN-530C. Die Bearbeitungsmaschine wurde mit einer Roboterschnittstelle und zwei pneumatischen Spannvorrichtungen nachgerüstet. Die Ansteuerung der Spannvorrichtung übernimmt die Robotersteuerung, was die Kosten für die Umrüstung minimierte. Zur weiteren Steigerung der autonomen Laufzeit wurde der SherpaLoader® zusätzlich mit einer Umgreifstation versehen, wodurch Vorder- und Rückseite in einem Durchlauf bearbeitet werden können.
Als Materialspeicher dient eine SpaceBox, die über 400 Rohteile in der Abmessung 60 x 100 x 35 mm aufnehmen kann, wodurch eine autonome Laufzeit von mehr als 60 Stunden erzielt werden kann.
Ohne zusätzliche Schichtzulagen bearbeitet nun ein Roboter Eilaufträge in der Nacht oder Serienproduktionen am Wochenende, sodass die Teile am nächsten Arbeitstag zur Auslieferung bereitstehen.
Die Entlastung der Bediener erfolgt nicht nur durch den Wegfall von Nachtschichten, sondern auch durch eine Erleichterung bei der Auftragsvorbereitung. Die Kommissionierung von Rohteilzuschnitten erfolgt heute nicht mehr durch Maschinenbediener, sondern durch Lagerarbeiter. Durch die Entkoppelung von Logistik und Fertigung erfolgt die Materialvorbereitung heute im Lager, anstatt wie früher vor der Werkzeugmaschine.
Das Geheimnis hinter der Produktivität liegt weniger in der Geschwindigkeit als vielmehr in der Stabilität und Kontinuität der Abläufe. Während ein Bediener nur eine Schicht arbeiten kann, leistet ein Roboter bis zu drei Schichten – ohne Pausen und mit konstanter Geschwindigkeit. Bei passenden Aufträgen kann der Roboter mehr als 100 Stunden pro Woche eingesetzt werden.
„Am Standort Gebesee sind qualifizierte Maschinenbediener rar. Eine Steigerung der Liefertreue lässt sich deshalb nur mit Unterstützung durch einen Roboter erreichen. Wir können es uns einfach nicht leisten, CNC-Maschinen nicht zu automatisieren!“